[Rezension] Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses - Lebe lieber übersinnlich
Autorin: Kiersten White
Band 1 von 3
Verlag: Loewe
Preis: 17,95€ (Hardcover)
Originaltitel: Paranormalcy
Erscheinungsdatum: Juni 2011
Meine Wertung: 4/5
384 Seiten

Hi, ich bin Evie und eigentlich total normal. Dachte ich zumindest immer. Also, mit Ausnahme von meiner besten Freundin, die eine Meerjungfrau ist, und von meinem Exfreund – einer Fee. Und abgesehen davon, dass ich die einzige Person auf der Welt bin, die die Tarnung von paranormalen Wesen durchschauen kann. Deswegen arbeite ich für die Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler. So viel zum Thema normal.
Und dann ist Lend auf der Bildfläche erschienen. Lend ist supersüß, kann gut zuhören und ist – ein Gestaltwandler. Und weil er in unsere Zentrale eingebrochen ist, steht nun meine ganze Welt auf dem Kopf und es ist die Rede von einer dunklen Prophezeiung, die leider bis ins Detail auf mich zutrifft.
Nee, böse bin ich nicht, das muss eine Verwechslung sein. Ich muss dem Ganzen auf den Grund gehen, denn ich will endlich wissen, wer ich wirklich bin, und: Ich will Lend nicht verlieren!

Zitate 

 Er baute sich noch einmal zu seiner vollen Größe auf und starrte mit diabolischem Blick auf mich herunter. "Ich werde alles Leben aus deinem hübschen weißen Hals saugen." 

Ich seufzte. Ich hasse Vampiraufträge. Die Typen halten sich ja alle für sowas von rattenscharf. Es reicht ihnen nicht, einen abzuschlachten und zu verschlingen, wie die Zombies das machen. Nein, sie müssen dabei auch noch voll einen auf sexy machen. Und glaubt mir, Vampire: Kein. Bisschen. Sexy. 

(Seite 9)

Auch wenn ich Rosa im Gegensatz zu Evie nicht liebe, gefällt mir das Cover gut. Es wirkt zwar sehr mädchenhaft (vor allem wenn man sich mal das Originalcover anschaut, das mit seinem düsteren Look das komplette Gegenteil ist), sticht aber gut hervor.

Als ich das Buch angefangen habe, lief es folgendermaßen ab: Ich las die ersten Kapitel und war BEGEISTERT. Man bekommt einen großartigen Einstieg in die Welt der Paranormalen. Die Dinge, die ich zuerst nicht verstanden habe, werden im Laufe des Buches erklärt.
Ich war von Evie beeindruckt und habe sie von der ersten Seite an für ihre abgebrühte, coole, toughe Art und ihre humorvollen Bemerkungen bewundert.

Leider ändert sich das. Meiner Meinung nach steigt ihr manchmal ihre Einzigartigkeit zu Kopf und dann fühlt sie sich selbst zu toll. Sie ist nämlich die einzige Person, die unter das Cover der Paranormalen schauen & sie damit enttarnen kann, und somit ziemlich nützlich für die IBKP (Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler).
Was mich auch verwundert, ist, dass sie anscheinend nichts hinterfragt & es einfach so akzeptiert. Hat sie sich nie gefragt, was mit den Paranormalen der IBKP  passiert? Und dass auf einmal lauter Paranormale umgebracht werden, scheint sie auch nicht zu stören. "Die IBKP wird sich schon darum kümmern."
Zudem stört mich ihr ewiges Hin & Her in Bezug auf Raquel, ihre sozusagen Vorgesetzte. Heißt es auf der einen Seite noch "Raquel war wie eine Mutter für mich", meint Evie plötzlich kurz danach "Sie benutzt mich nur, ich war ihr nie wichtig."
Ab der Mitte wird es dann ganz grässlich, weil sie dauerhaft in ihrem Selbstmitleid versinkt. Und sie. hört. nicht. damit. auf.
Glücklicherweise ist ja Lend da, der dies einfach hinnimmt und kein Problem damit zu haben scheint, sie durchweg zu trösten und aufzumuntern.
Lend finde ich abgesehen von seiner Gestaltwandlerfähigkeit ziemlich normal. Der typische Beschützer-Typ, der zwar echt süß, aber nicht sonderlich außergewöhnlich ist.
Die aufkeimende Liebe der beiden ist allerdings schön gestaltet, wenn auch etwas klischeehaft.

Auch der Schreibstil kann überzeugen, sehr angenehm und flüssig zu lesen, mit dem ein oder anderen Lacher dazwischen.
Außerdem ist die Idee mit den Paranormalen äußerst gelungen. Es ist interessant, die vielen Arten kennenzulernen, von denen ich manchmal noch nie etwas gehört hatte. Weiterhin ist es mal nicht 0815, denn beispielsweise sind Vampire hier relativ harmlos, dafür aber die Feen teuflisch gefährlich. Und es gibt Meerjungfrauen! Wie cool ist das denn?
Ich bin gespannt, welche Wesen noch entdeckt werden.
Die Spannung hält sich auch ganz gut, nur im Mittelteil passiert außer gelegentlichen Besuchen bei Lend nicht viel. (Warum kann Evie eigentlich dauernd einfach so in den Gefangenentrakt spazieren? Ist da nichts verriegelt?)

Flames 'n' Roses kann unterhaltsame Lesestunden zaubern und mit den verschiedenen Arten von Paranormalen faszinieren.

Einzig Evie gefällt mir nicht so wie ich es anfangs erwartet hätte.

Dennoch freue ich mich schon auf die folgenden Bände.

4/5

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Die Reihe