Mittwoch, 16. September 2015

Kurzrezension | Eve & Caleb - Wo Licht war

Anna Carey | Band 1 von 3 | Loewe | 8,95€ | OT: Eve | Januar 2013 | 304 Seiten | Meine Wertung: 3-/5

 Wie überlebst du, wenn du vor allem fliehen musst, was du kennst?
Seit ihre Mutter während der Großen Seuche vor 16 Jahren gestorben ist, lebt Eve in einem Mädcheninternat. Hier wird sie zu einem wertvollen Mitglied der neuen Gesellschaft ausgebildet – glaubt sie zumindest. Als Eve erkennt, wie sehr sie und die anderen Mädchen ausgebeutet werden sollen, flieht sie. Doch auf ein Überleben in der Wildnis und auf die Flucht vor den Soldaten des Neuen Amerikas ist Eve nicht vorbereitet. Unerwartet hilft ihr Caleb, ein junger Rebell. Kann Eve ihm trauen? Sie weiß, die Soldaten werden die Suche nicht aufgeben, und Caleb ist ihre einzige Möglichkeit zu überleben. Sie muss ihr Leben in die Hände eines Fremden legen.

 Als die Sonne hinter der fünfzehn Meter hohen Außenmauer unterging, waren alle Schülerinnen der Zwölften auf dem Rasen vor der Schule versammelt.

"Nein, dachte ich sowohl damals als auch jetzt, als ich Caleb beobachtete, der mit diesem liebevollen, strahlenden Lächeln zu mir hochsah. Glück ist ein Augenblick."
(Seite 157)

 
Obwohl es wirklich nichtssagend ist, gefällt mir das deutsche Cover besser als das Original, es ist immerhin farblich idyllisch und sanft.
  • Eve als Protagonistin ist mir leider ziemlich unsympathisch. Sie wird als etwas ganz Besonderes und vor allem herausragend klug beschrieben, mich erreichte aber hauptsächlich ihr schrecklich naives Verhalten und ihre Fähigkeit, andere in Gefahr zu bringen und nur ab und zu ihr Mut.
  • Die Liebesgeschichte ist nicht negativ, für mich ist jedoch zu wenig Gefühl dabei, sodass ich mich kein bisschen für sie begeistern kann. Stattdessen wurde ich davon überzeugt, dass Eves Gefühle wirklich nicht so großartig sind, denn das, was sie am Ende des Buches tut, widerspricht dem, was sie behauptet und ist zusätzlich noch unsympathisch und egoistisch.
  • Spannung ist vorhanden und an manchen Stellen auch nicht wenig (so viel zum Positiven), doch die Story konnte mich nicht richtig packen, obwohl es oft riskant zugeht. Ich blieb eben nur ein skeptischer Leser, der einer in Ansätzen guten Geschichte lauscht und nicht jemand, der mittendrin ist und mitfiebert (so viel zum Negativen).

  •  Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, jedoch muss ich sagen, dass ich ihn nicht überragend, sondern eher durchschnittlich finde. Durch die Ich-Perspektive konnte ich Eves Gedanken gut nachvollziehen und ihre Handlungen sind mir bis auf ein paar Ausnahmen verständlich (das sind dann aber wirklich große Ausnahmen!)
  • Caleb ist der Grund, weshalb die Liebesgeschichte nicht negativ geworden ist. Auch ihn würde ich eher als durchschnittlich bezeichnen, aber immerhin ist das, was er für Eve tut, ganz süß und bewundernswert. Ebenfalls gefiel mir die Ausprägung der anderen Nebencharaktere.
  • Die Idee finde ich nicht schlecht. Sie ist zwar nicht so originell, dass ich mich frage, warum ich noch nie an so etwas gedacht habe, doch ich bin gespannt, wie die Folgebände verlaufen.
Der Auftakt zur Eve & Caleb-Trilogie ist für mich nur eine mittelmäßige Dystopie, die mich in keinem Aspekt hundertprozentig überzeugen konnte. Immerhin ist Wo Licht war durch den Schreibstil und die Handlung schnell zu lesen und ich werde die Reihe weiter verfolgen, da ich schon recht gute Ansätze erkennen konnte, die hoffentlich wie die Liebesgeschichte und Protagonistin noch ausgereift werden.
Knappe 3 Eulen
 
 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreibt mir was ♥
Ich freue mich über jeden lieben Kommentar!