Dienstag, 12. Mai 2015

[Rezension] Half Bad

Sally Green | Band 1 von 3 | Penguin Books | ~9€ | Deutscher Titel: Half Bad - Das Dunkle in mir | Juni 2014 | 391 Seiten | Meine Wertung: 4/5

 In modern-day England, witches live alongside humans: White witches, who are good; Black witches, who are evil; and sixteen-year-old Nathan, who is both. Nathan’s father is the world’s most powerful and cruel Black witch, and his mother is dead. He is hunted from all sides. Trapped in a cage, beaten and handcuffed, Nathan must escape before his seventeenth birthday, at which point he will receive three gifts from his father and come into his own as a witch—or else he will die. But how can Nathan find his father when his every action is tracked, when there is no one safe to trust—not even family, not even the girl he loves?

There's these two kids, boys, sitting close together, squished in by the big arms of an old chair.

 »Never underestimate the enemy, Nathan. Never. Hunters follow you everywhere and could kill you at any time. They want to, Nathan.«
(Seite 128)

Ich finde das Cover super! Vor allem dass es auf der einen Seite weiß und auf der anderen schwarz ist und dazu noch die seitliche Schrift in dem Silber. Schade nur, dass man dann keine Inhaltsangabe lesen kann.
Es wirkt durch das Gesicht aus Blut schon brutal, mal sehen, wie das zum Inhalt passt...

Half Bad
 Der Einstieg gefällt mir sehr. Zuerst war ich etwas verwirrt, was aber auch am Englisch liegen kann.
Wenn man dann aber begreift, wie Nathan denkt und in was für einer Lage er steckt, kann man die Umsetzung und den Schreibstil nur bewundern.
Nach ein paar Kapiteln, die hier meist kurz gehalten sind, findet man sich auch in die Sprache ein, das Englisch hat mir dann keine Schwierigkeiten mehr bereitet. Auch dass Nathan den Leser direkt mit "You" anspricht, ändert sich im zweiten Teil, der mit "How I ended up in a cage" betitelt ist und erklärt, wie es dazu kam, dass Nathan gefangen ist. Dass er dort wieder in die "normale" Ich-Perspektive wechselt, ist trotzdem eine Erleichterung.

Nathan hat mich schon in dem ersten, zwanzigseitigen Part beeindruckt. Er ist stark, klug, lässt sich mit seinem starken Willen nicht unterkriegen, auch wenn er grausam behandelt wird.
Die Grausamkeiten halten sich zunächst zurück, aber im Laufe des Buches passieren noch heftige Dinge, bei denen man sich Nathans Qualen gar nicht vorzustellen wagt.

Der Mittelteil bzw. der zweite Part hat sich am meisten gezogen. Man erfährt, wie Nathan als sogenannter Half Code aufwächst. Sein Vater ist eine verhasste schwarze Hexe (Hexer?), seine Mutter wurde in den Tod getrieben und Nathan bekommt in seiner Kindheit einzig und allein Unterstützung von seiner Großmutter und Halbgeschwistern. Nicht von allen, denn seine älteste Halbschwester wird nicht müde, zu betonen, dass Nathan bei der Geburt hätte sterben sollen und schuld am Tod seiner Mutter ist.
Auch der Rat der Hexen scheint ihn zu verabscheuen, jedenfalls wird er immer mehr eingegrenzt, überwacht, bestraft.

Trotz allem hält Nathan stand, wächst auf und er ist mir sehr sympathisch geworden. Er hat ein Ziel, seinen eigenen Kopf und beweist mehr als nur einmal, dass er nicht vollkommen Black ist, auch wenn viele genau das in ihm sehen.

Part 2 ist wichtig für den weiteren Verlauf, damit der Leser die Zusammenhänge und das Vorgeschehen nachvollzieht, aber er weist auch ein paar Langatmigkeiten auf.
Diese sind von da an aber wieder verschwunden und durch atemlose Spannung ersetzt. Nathan muss um sein Überleben kämpfen, was nicht leicht ist. Ich wurde von Nathans Flucht mitgerissen und die unterschwellige Bedrohung dauert an.




Auch wenn Nathan hauptsächlich auf sich allein gestellt ist und der Fokus auf ihm liegt, kommen auch andere Charaktere nicht zu kurz. Einige werden wirklich sympathisch, für andere entwickelt man stattdessen Hassgefühle.
Annalise hätte meiner Meinung nach eine größere Rolle spielen können, ich habe sie noch zu wenig kennengelernt. Die Liebesgeschichte hält sich im Hintergrund, aber allzu viel habe ich davon auch nicht mitbekommen.

Was ich mir für die Folgebände noch wünschen würde, wären mehr Informationen zu den Hexen. Im Mittelteil erfährt man die grundlegenden Dinge, doch dann, wenn Nathan auf der Flucht ist, könnte er auch fast ein normaler Junge sein, der etwas falsch gemacht hat. Da könnte man noch mehr einbringen, was die grandiose Idee unterstützt und ausbaut.

Der Schreibstil ist klasse, je nach Abschnitt und Gefühlslage passt er sich an. Gerade zu Anfang sind die Sätze knapp, aber ausdrucksstark. Man kann Nathans Gedanken und seinen Zwiespalt verstehen, dabei kommen spannende Szenen nicht zu kurz und werden fesselnd umgesetzt.

Am Ende steigt die Aufregung noch mehr und es bleiben noch einige Fragen offen, also ruft alles nach dem zweiten Band!
Half Bad hat kleinere Schwächen, vor allem im Mittelteil, ansonsten aber liegt dem spannenden Plot und dem sympathischen Protagonisten eine interessante Idee zugrunde.
 

Zum Englisch:
Anfangs war es trotz des einfach zu verstehenden Schreibstils etwas holprig und einige wichtige Vokabeln muss man nachschlagen (ich jedenfalls), doch spätestens im dritten Abschnitt habe ich mich eingefunden und dann gab es keine Probleme mehr.

 
 auf englisch

 auf deutsch

2 Kommentare:

  1. Ich bin vor Kurzem über "Half Wild" gestolpert und fand direkt, dass es sich interessant anhört... allerdings wusste ich gar nicht, dass es schon der zweite Teil einer Reihe ist...
    Nach deiner Rezension bin ich noch ein wenig gespannter und werde mir wohl demnächst mal den ersten Band zulegen... oder ihn zumindest auf meine Wunschliste packen - zu den andern eintausend Büchern :p

    Liebe Grüße
    Sas

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    1. Das kenne ich :D Falls es dann von deiner Wunschliste erlöst wird, wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen!

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