Donnerstag, 7. Mai 2015

[Rezension] Zurück nach Hollyhill

Zurück nach Hollyhill
Alexandra Pilz | Band 1 von 3 | Heyne fliegt | 16,99€ | Februar 2013 | 352 Seiten | Meine Wertung: 4/5

Emily kann es nicht fassen! Am Tag ihres Abiturs erhält sie einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, in dem diese Emily in geheimnisvollen Worten beschwört, das Dorf aufzusuchen, das einst ihre Heimat war. Kurzerhand steigt Emily in München ins Flugzeug – und landet allein und vom Regen durchnässt mitten im englischen Dartmoor. Hilfe naht in Form eines Geländewagens, darin Matt, der attraktivste Junge, den Emily je gesehen hat. Als sie ihn nach dem Weg nach Hollyhill fragt, verändert Matt sich jedoch schlagartig. War er zuvor offen und hilfsbereit, stimmt er nun nur widerwillig zu, Emily nach Hollyhill zu bringen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das einsame Moor landen sie schließlich in dem winzigen Dorf, dessen Bewohner zwar alle ein wenig schrullig, aber freundlich zu Emily sind. Nur Matt, der Junge, in den sie sich Hals über Kopf verlieben könnte, gibt ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gefühl, unerwünscht zu sein. Bis eines Nachts ein Mörder auftaucht und Emily entführt. Und plötzlich findet sie sich im Jahr 1981 wieder – und dort sind die gewöhnungsbedürftige Mode und ein grimmiger Matt ihr geringstes Problem …


Emily hatte den Brief bestimmt schon dutzende Male gelesen, aber die Worte aus Fees Mund zu hören, bescherte ihr eine Gänsehaut.

»Deshalb bitte ich dich, nach Hollyhill zu reisen, das Dorf, das viele Jahre meine Heimat war. Es liegt im Dartmoor. Du wirst es finden.«
(Seite 9)

Die Aufmachung gefällt mir, mit dem Quitschgelb und pinkfarbenen Akzenten setzt es sich von gewöhnlichen Covern ab.


Der Einstieg fällt leicht, innerhalb weniger Seiten war ich schon in der Geschichte drin. Es fängt sofort damit an, dass Emily versucht, aus dem rätselhaften Brief ihrer Mutter schlau zu werden, und es sind keine 30 Seiten vergangen, da hat sie schon ihren Entschluss umgesetzt und ist in England angekommen. Dank des unverschämt gut aussehenden Matt trifft sie schließlich auch im abgelegenen Hollyhill ein und macht nach anfänglichen Schwierigkeiten Bekanntschaft mit den wenigen Bewohnern, die auch für den Leser nicht zu kurz kommen. Jeder der vorgestellten Charaktere Hollyhills sammelt mit seiner ganz eigenen Persönlichkeit Sympathiepunkte.

Auch Emily ist mir sympathisch geworden, selbst wenn sie Risiken eingehen muss, ist sie mutig, tapfer und benutzt ihren Kopf. Meiner Meinung nach bewältigt sie manch furchteinflößenden Geschehnisse zu locker, das hätte ich nicht erwartet. Trotzdem hat sie ihren eigenen Kopf, auch wenn Matt dabei ist, und schmachtet ihm nicht hinterher - ebenfalls spart sie sich glücklicherweise, immer wieder zu betonen, wie gut er doch aussieht, was mir an ihr sehr gut gefallen hat.
Daher ist die Liebesgeschichte auch kein kitschiges Liebe-auf-den-ersten-Blick-Klischee, stattdessen füllt sie ungezwungen und locker die Nebenhandlung aus. Emilys Gespräche, vor allem mit Matt, haben Biss, beide reagieren schlagfertig, doch insgesamt habe ich mir dann doch etwas mehr romantische Gefühle gewünscht, besonders bei Emily, für mich sind sie noch nicht deutlich genug herausgekommen.

Zurück nach Hollyhill

Auf die Handlung kann ich insgesamt auch zufrieden zurückblicken, auch wenn man sie hin und wieder hätte vertiefen können.
Emilys Fragen über Fragen werden erst allmählich beantwortet und wiederum neue Fragen werden aufgeworfen, als Emily sich schlagartig in den Achtzigern wiederfindet. Abgesehen vom Zeitreisen und Hollyhill bleibt es jedoch ziemlich "normal". Die wichtigsten Fragen werden zwar geklärt, aber trotzdem bleiben noch einige übrig, die hoffentlich im zweiten Band Beachtung finden, denn so ist mir das Thema Zeitreise noch zu unvollständig. Ebenso kann man auf das Thema noch besser eingehen, ich wurde nur ab und zu daran erinnert, dass es eigentlich gerade in der Vergangenheit spielt - man könnte die Handlung beinahe in die Gegenwart verlegen, was auf Anhieb viel weniger reizvoll erscheint.
Den Bösewicht finde ich wirklich unheimlich, das ist also gelungen, nur machen Emily & Co immer wieder den Fehler, ihn zu unterschätzen. Ansonsten wird der Plot richtig spannend, zwischendurch kommen ein paar Ruhepausen, doch der Rest drumherum bringt einen zum Mitfiebern.
Etwas, das mich stutzig gemacht hat, sind stellenweise sehr abrupte Handlungsabläufe. In der einen Sekunde ist Emily noch friedlich im Zimmer und dann will jemand sie auf einmal überwältigen und schlagartig wechselt der Handlungsort. Das hat dazu geführt, dass ich mich gefragt habe, ob ich versehentlich einige Seiten übersprungen habe, was natürlich nicht passiert ist.

Der Schreibstil ist wunderbar angenehm zu lesen und so flüssig, dass man nicht lange für das Buch braucht, was aber natürlich auch an der aufregenden Story liegt.
Vor dem Nachfolger werde ich mich nicht drücken können, selbst, wenn ich es wollte, denn ich habe noch einige Fragen offen. Zusätzlich frage ich mich, ob man das Geplänkel um Emilys Ex-Freund Lukas hätte auslassen können oder ob es im zweiten Band noch eine Rolle spielen wird. Und weiterhin bin ich sehr neugierig, was weiter zwischen Emily und Matt passiert.

Zurück nach Hollyhill hat mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Das Buch besitzt auf jeden Fall genügend Potenzial für Folgebände, die hoffentlich mehr auf die Besonderheiten Hollyhills zurückgreifen und auch die Liebesgeschichte weiter ausbauen.
Band 2 ist im März 2014 erschienen

Durch die April-Monatsaufgabe der Protagonisten-Challenge von Favolas Lesestoff habe ich übrigens noch ein Kreuzworträtsel, es müsste auch zu lösen sein, wenn man das Buch nicht gelesen hat.

3 Kommentare:

  1. Eine echt schöne und ausführliche Rezi, gefällt mir! Das Buch ist jetzt auch schon länger auf meiner Wunschliste. Ich muss das unbedingt lesen :D

    Liebe Grüße
    Jessi

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  2. Das Buch klingt echt gut, muss ich mir mal genauer anschauen :)

    LG Julialiciouus
    So many books, so little time

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