Dienstag, 20. Oktober 2015

Rezension | Lilienfeuer


Sieben Jahre ist es her, doch nie gelang es der 17-jährige Imogen jene Nacht zu vergessen, als ihre Eltern bei einem Brand im Garten des englischen Familiensitzes starben. Aufgewachsen in New York, gerät Imogens Welt abermals völlig aus den Fugen, als sie erfährt, dass ihre Cousine Lucia verunglückt ist und sie nunmehr das Erbe als Herzogin von Rockford antreten muss. In England erwarten sie nicht nur die ungewohnten aristokratischen Pflichten, sondern auch Sebastian, Imogens heimliche Liebe seit Kindheitstagen. Doch ihr Wiedersehen auf Rockford Manor wird durch die mysteriösen Vorkommnisse hinter den uralten Mauern überschattet: Waren die Todesfälle in ihrer Familie wirklich ein Zufall?



Eigentlich ist mir dieser Raum vertraut.

Obwohl ich Lila nicht mag, gefällt mir das Cover mit den feinen Ornamenten sehr gut und es bezieht sich mit dem Labyrinth auch auf den Inhalt.


Im Prolog wird klar, dass zuvor etwas Wichtiges passiert sein muss, jedoch bleibt das Gespräch so rätselhaft, dass man nur erahnen kann, was Imogen so aus der Bahn geworfen hat. Mit vielen Fragen blickt man anschließend zurück und erlebt den alles verändernden Sommer auf Rockford Manor, als Imogen 10 Jahre alt war. Seitdem lebt Imogen in den USA und ist nie wieder nach Großbritannien zu dem Anwesen ihrer Familie zurückgekehrt.
Dies ändert sich nach sieben Jahren, als Imogen erfährt, dass ihre Cousine ums Leben gekommen und sie nun die nächste in der Erbfolge ist. Getrieben von dem Wunsch, die Pflicht gegenüber ihrer verstorbenen Familie zu erfüllen, macht Imogen sich auf nach England.

Auf Rockford Manor angekommen, muss sie sich mysteriösen Ereignissen stellen, die für mich regelrecht unheimlich waren und den Spannungsfaktor erheblich erhöht haben. Imogen stellt dabei ihren Mut und ihre Entschlossenheit unter Beweis und kommt der Lösung des Rätsels auf die Spur, auch wenn es manchmal etwas dauert bis sie die richtigen Schlüsse gezogen hat.
In den Grundzügen konnte ich den Plot oft vorhersehen, der Rest kam allerdings vollkommen unerwartet und sorgt für Überraschungen. Spannung und Neugierde sind ebenfalls permanent vorhanden, sodass es mir nicht schwer fiel, mich in die Story einzufinden.

Imogen ist mir schnell sympathisch geworden. Ihre Entwicklung ist gelungen umgesetzt, ihre Entscheidungen kann ich gut nachvollziehen. Auch dass sie erst lernen muss, eine Herzogin zu sein und vieles neu für sie ist, finde ich authentisch dargestellt.
Weitere vielschichtige Charaktere und ihre verborgenen Geheimnisse spielen eine wichtige Rolle. Zwar erfährt man zu einigen nicht ganz so viel, jedoch trägt dies dazu bei, dass sie schwerer einzuschätzen sind und dadurch die mysteriöse Atmosphäre verstärkt wird.

Ein weiterer Aspekt ist das Übernatürliche, hier die Fähigkeiten, die Imogen seit ihrer Geburt zu verbergen versucht. Dies hat den Plot nochmals in eine etwas andere Richtung gelenkt, die ich aber äußerst interessant finde. Allerdings hätte man diese Idee noch weiter herausarbeiten können, meinem Anschein nach ist sie im Rest der Story etwas untergegangen.

Die Liebesgeschichte hat mich nicht wirklich überzeugt, aber das stört nicht weiter. Ich finde die Charakterzeichnung von Sebastian nicht ganz gelungen, doch dafür, dass sie sowieso nicht die Haupthandlung ausmacht, ist der Hauch von Romantik völlig in Ordnung. Zumindest von Imogens Seite aus sind die Gefühle klar erkennbar, sodass ich mir gut vorstellen kann, dass die Liebesgeschichte in anderen Werken der Autorin überzeugender ausgebaut ist.

Positiv anzumerken ist der hervorragende Schreibstil von Alexandra Monir, der wunderbar flüssig und eindrücklich zu lesen ist. Er unterstreicht, wenn nötig, die unheimliche Atmosphäre und Spannung. Durch den Ich-Erzähler bekommt man alles von Imogen mit und die Gedankengänge sind für mich stets nachvollziehbar, da sie ausführlich erklärt werden. Dadurch findet man sich sofort viel besser im Geschehen zurecht.
Schön finde ich auch die Idee, ein Buch über den englischen Adel zu schreiben und dabei geschickt und interessant Übernatürliches sowie Mysteriöses einzubinden.

Lilienfeuer ist eine gelungene Mischung aus Mystery, Spannung und Romantik mit einer interessanten Handlung, die kleinere Schwächen aufweist. Dies schmälert aber nicht das Lesevergnügen und ich bin auf weitere Bücher der Autorin gespannt.

1 Kommentar:

  1. Huhu =)
    Das Buch hat mir auch äußerst gut gefallen!
    Die Liebesgeschichte fand ich zwar schon überzeugend, aber sonst stimmen wir überein ;)

    LG ♥
    Anna

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